„Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb“ in ständigem Austausch mit Laboren
05.11.2020 – Die „Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb“ befindet sich seit April in ständigem Austausch mit allen medizinischen Labor-Verbünden, mit denen die DFL eine Kooperationsvereinbarung zur fachärztlichen Unterstützung der Bundesliga und 2. Bundesliga geschlossen hat. Dabei wurden bislang keine Einschränkungen oder Limitierungen der Covid-19-Testkapazitäten für systemrelevante Bereiche wie die medizinische Versorgung aufgrund von Tests im Profifußball festgestellt.
Auf Basis der Erfahrungen der vergangenen Saison geht die DFL für die laufende Spielzeit der Bundesliga und 2. Bundesliga von insgesamt etwa 3.000 bis 3.600 Tests pro Woche aus, die sich deutschlandweit auf mehr als zehn Labore verteilen. Dies entspricht einem Anteil von etwa 0,2 Prozent an der realen wöchentlichen Kapazität von 1.596.042 Tests, die laut Robert-Koch-Institut derzeit (45. Kalenderwoche) zur Verfügung stehen. Die Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM) haben zuletzt am heutigen Donnerstag erklärt, dass der Anteil der Tests im Profifußball im Promillebereich liege und dadurch keine Gefährdung der medizinischen Versorgung entstehe.
Das medizinisch-hygienische Konzept des Profifußballs ist eine notwendige Grundlage für die Berufsausübung – mitsamt der Testungen, denn Profi-Mannschaftssport kann weder mit Abstand noch mit einem Mund-Nasen-Schutz betrieben werden. Auf Basis des Konzepts findet der Sonderspielbetrieb statt – und nur dadurch kann rund um die Bundesliga und 2. Bundesliga eine Vielzahl an Menschen ihrer Arbeit nachgehen. Dazu zählen nicht nur die Spieler selbst, sondern daraus folgend weitere Beschäftigte zum Beispiel für die begleitende Medienproduktion.
Dennoch befasst sich die „Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb“ für den theoretischen Fall von durch den Profifußball verursachten Engpässen bei den Testmöglichkeiten für systemrelevante Bereiche intensiv mit möglicherweise notwendigen alternativen Lösungen und Strukturen – selbstverständlich unter Berücksichtigung des Arbeitsschutzes der im medizinisch-hygienischen Konzept erfassten Personengruppen. Für den Fall von lokalen oder regionalen Engpässen bei den Testmöglichkeiten für systemrelevante Bereiche in bestimmten Laboren ist zur Entlastung dieser Labore durch die geschlossene Kooperationsvereinbarung beispielsweise denkbar, eine Testung der jeweiligen Clubs in temporär weniger ausgelasteten Laboren zu organisieren und durchzuführen.
Unabhängig davon hat die „Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb“ aus logistischen Gründen eine Anpassung der Teststrukturen für die Bundesliga und 2. Bundesliga dahingehend beschlossen, dass eine Testung der Auswärtsmannschaften bei hohem Pandemie-Level – also ab 35 Neu-Infektionen pro Woche pro 100.000 Einwohner im jeweiligen Landkreis der Clubs und den angrenzenden Landkreisen – bis auf Weiteres frühestens 52 (zuvor: 36) Stunden vor dem Anstoß eines Spiels erfolgen muss. Dies erleichtert unter anderem Reiseabläufe sowie die Abstimmung mit Laboren und deren Arbeit.
Völlig klar ist ungeachtet dessen, dass die pandemische Entwicklung auch mit Blick auf den Fußball weiterhin hohe Disziplin aller Beteiligten erfordert, am Arbeitsplatz genauso wie im Privatleben.