Spiele ohne Stadionbesucher prägen wirtschaftliche Entwicklung – Corona-Pandemie sorgt für Umsatzrückgang der Bundesliga und 2. Bundesliga in Höhe von 5,7 Prozent
- Gesamterlös beider Ligen: 4,5 Milliarden Euro
- Clubs entrichten insgesamt 1,4 Milliarden Euro an Steuern und Abgaben
- 52.786 Personen während Saison 2019/20 direkt oder indirekt im deutschen Profifußball beschäftigt
09.03.2021 – Die Auswirkungen der Corona-Krise haben in der Saison 2019/20 für einen Umsatzrückgang des deutschen Profifußballs gesorgt. Die Folgen der Pandemie zeigen sich erwartungsgemäß auch in den kumulierten wirtschaftlichen Kennzahlen von Bundesliga und 2. Bundesliga – vor allem weil sämtliche Begegnungen ab dem 26. Spieltag ohne Stadionbesucher stattfinden mussten. Dies hat allein in der Bundesliga zu einem entsprechenden Rückgang des Ticketabsatzes in Höhe von 30 Prozent auf 363,5 Millionen Euro geführt.
Insgesamt haben die 18 Bundesliga-Clubs in der Saison 2019/20 3,8 Milliarden Euro erlöst – ein Rückgang um etwa 5,4 Prozent. Die 2. Bundesliga erzielte einen Gesamtumsatz von 726 Millionen Euro und lag damit etwa 7,2 Prozent unter dem Vorjahreswert. In Summe bedeutet dies einen Umsatzrückgang von 5,7 Prozent bezogen auf beide Spielklassen. Dies geht aus dem am heutigen Dienstag veröffentlichten „DFL Wirtschaftsreport 2021“ hervor, der die kumulierten ökonomischen Kennzahlen der Bundesliga und 2. Bundesliga für die Saison 2019/20 abbildet.
Die Corona-Krise hat weltweit mit ihrem gewaltigen Ausmaß alle Lebensbereiche unvorbereitet getroffen, so auch den deutschen Profifußball.
Christian Seifert, Sprecher des DFL-Präsidiums
Die volkswirtschaftliche Bedeutung des deutschen Profifußballs bleibt unverändert: 52.786 Personen waren während der vergangenen Spielzeit direkt oder indirekt rund um die Bundesliga und 2. Bundesliga beschäftigt. 1,4 Milliarden Euro an Steuern und Abgaben haben die 36 Clubs an die Finanzbehörden sowie die Sozial- und Unfallversicherungen entrichtet. Über die vergangenen zehn Spielzeiten betrachtet liegt die Summe der abgeführten Steuern und Abgaben bei 10,6 Milliarden Euro.
„Die Corona-Krise hat weltweit mit ihrem gewaltigen Ausmaß alle Lebensbereiche unvorbereitet getroffen, so auch den deutschen Profifußball“, sagt Christian Seifert, Sprecher des DFL-Präsidiums: „Bundesliga und 2. Bundesliga haben in den vergangenen 20 Jahren eine ökonomische Basis gebildet, auf der beide Ligen ihre künftige Entwicklung aufbauen können. Angesichts der enormen Auswirkungen der Pandemie ist aber für alle Clubs weiterhin ein diszipliniertes und weitsichtiges wirtschaftliches Handeln zwingend erforderlich.“
Der Gesamtumsatz in der Saison 2019/20 bedeutet für die Bundesliga dennoch den dritthöchsten Wert aller Zeiten – die 2. Bundesliga erlöste nur einmal mehr als in der Spielzeit 2019/20. Klar ist allerdings auch, dass für die Saison 2020/21 noch wesentlich stärkere Corona-Auswirkungen zu verzeichnen sein werden. Dies gilt beispielsweise mit Blick auf den internationalen Transfermarkt. Vor allem aber ist ein zusätzlicher Einbruch der Erträge aus dem Ticketabsatz gewiss: 24 Spieltage der Saison 2020/21 sind zum jetzigen Zeitpunkt bereits absolviert – größtenteils gezwungenermaßen ohne Stadionbesucher.