Erst „offline“, dann „live“: Die Testphase läuft
24.02.2017 – Mit dem Beginn der Saison 2016/17 haben die DFL Deutsche Fußball Liga und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in der Bundesliga gemeinsam die Testphase für den Video-Assistenten begonnen. Durch diese frühestmögliche Beteiligung, dazu in der höchsten Spielklasse, will der deutsche Profifußball auch auf dieser Ebene des technischen Fortschritts eine Vorreiterrolle übernehmen. Pro Spieltag werden zunächst bei bis zu vier Bundesliga-Begegnungen Erfahrungen auf diesem neuen Gebiet gesammelt werden.
In der Bundesliga gibt es zwei unterschiedliche Testphasen. In der Saison 2016/17 „offline“ ohne Eingriff des Video-Assistenten in das Spielgeschehen – eine Phase, die rein zur Schulung von Video-Assistenten und Schiedsrichtern sowie zur Vorbereitung dient. In der Spielzeit 2017/18 sind sofern das IFAB grünes Licht gibt – dann bei allen Bundesliga-Spielen – Live-Tests geplant, die unmittelbare Auswirkungen auf die Bewertung von Situationen haben können.
„Offline“ verlaufen die Tests 2016/17 im Hintergrund. Es findet keine Kommunikation zwischen Schiedsrichter und Video-Assistent statt. Parallel gibt es in dieser Phase schon Live-Tests bei Trainings- und Freundschaftsspielen, damit auch hinsichtlich der nächsten Stufe vorab praktische Eindrücke gesammelt werden können. Als Video-Assistenten eingesetzt werden aktive, kürzlich ausgeschiedene oder frühere Bundesliga-Schiedsrichter, die noch in der Ausbildung von Topschiedsrichtern tätig sind. Sie verfolgen das Spiel nicht in den Stadien in einem Van, sondern agieren von einem zentralen Standort in Köln, wo ihnen sämtliche Bilder der TV-Produktion zur Verfügung stehen.
Während dieser „Offline“-Testphase laufen folgende begleitende Maßnahmen: regelmäßige Schulungen der Video-Assistenten; Ausbildung der bzw. Schulungsinhalte für Video-Assistenten als fester Bestandteil auch für die fachliche Arbeit mit den Bundesliga-Schiedsrichtern; Erhebung von Daten wie Dauer der Eingriffe, Anzahl der Eingriffsmöglichkeiten, Kamerapositionen oder für Video-Assistenten relevante Spielsituationen; eine Bewertung der Handlungsmöglichkeiten für Video-Assistenten im Rahmen der vier vorgegebenen Situationen; Weiterentwicklung der Technologien anhand von Tests; Reporting und Abstimmung mit IFAB und FIFA sowie Austausch mit anderen an den Tests teilnehmenden Ligen und Verbänden. Im nachfolgenden Schritt werden die Testergebnisse analysiert und ausgewertet.