Weltweite Trauer um Pelé – DFL empfiehlt Schweigeminute
29.12.2022 – Die Fußballwelt trauert um Pelé. Der brasilianische Ausnahmekönner, mit der Nationalmannschaft seines Heimatlandes drei Mal Weltmeister geworden, ist im Alter von 82 Jahren verstorben.
„Pelé war einer der größten Spieler aller Zeiten. Ein herausragender Fußballer und ein großartiger Mensch. Bescheiden, immer da für seine Mitmenschen“, sagt Hans-Joachim Watzke, Sprecher des DFL-Präsidiums und DFL-Aufsichtsratsvorsitzender. „Sein Tod ist ein riesiger Verlust für die Fußballfamilie. Wir alle sind in Gedanken bei ihm, bei seiner Familie, bei all seinen Fans in Brasilien und überall auf der Welt.“
DFL empfiehlt Schweigeminute
Zu Ehren von Pelé empfiehlt die DFL für die Begegnungen des 16. Bundesliga-Spieltags (20. bis 22. Januar 2022) eine Schweigeminute.
Als Pelé am 23. Oktober 2020 seinen 80. Geburtstag feierte, gratulierte Franz Beckenbauer seinem Freund mit einer persönlichen Botschaft: „Für mich warst und bist du der größte Fußballer aller Zeiten.“ Nicht erst während der gemeinsamen Zeit bei Cosmos New York in der damaligen North American Soccer League (NASL) beeindruckte „O Rei“, der „König“, den „Kaiser“ durch seine einzigartigen Fähigkeiten. Damit verzückte Pelé die Fans rund um den Globus, seit er bei der Weltmeisterschaft 1958 in Schweden mit erst 17 Jahren auch international für Furore sorgte. Nicht zuletzt dank seiner sechs Tore gewann Brasilien erstmals den Titel, was Pelé mit der Seleção auch 1962 in Chile und 1970 in Mexiko gelang. Bis heute hat alleine er als Spieler drei WM-Erfolge erreicht.
Sagenhafte 1.281 Tore in 1.363 Spielen erzielte Pelé bis zu seinem Karriereende im Jahr 1977. Sein 1.000 Treffer im November 1969 wurde mit Glockengeläut im ganzen Land gefeiert, der brasilianischen Post war dieses Ereignis eine Sonderbriefmarke wert. Fünf Landesmeisterschaften gewann Pelé mit dem FC Santos, 1962 und 1963 zudem die Copa Libertadores als beste Mannschaft Südamerikas und den Weltpokal, 1977 wurde er NASL-Champion. Zwischen 1956 und 1971 erzielte Pelé in 92 Länderspielen 77 Tore für die Nationalelf, deren Rekordtorschütze er damit noch immer ist – mittlerweile gemeinsam mit Neymar, der auf die gleiche Trefferzahl kommt. Unzählige persönliche Erfolge und Ehrungen rundeten die großartige Karriere der „Nummer 10“ ab – ein kompletter, perfekter Fußballer: elegant, schnell, torgefährlich, beidfüßig, mit brillanter Technik, auch stark im Kopfballspiel und robust bei Zweikämpfen.
Pelé faszinierte aber nicht nur auf dem Fußballplatz. Auch Franz Beckenbauer schätzte zudem „den großen Menschen“, die Hilfsbereitschaft des in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsenen Vorbilds für Millionen. Seine enorme Popularität führte Edson Arantes do Nascimento, wie der in Três Corações im Südosten Brasiliens geborene Pelé eigentlich hieß, in den 1990er Jahren auch in die Politik und in das Amt als Sportminister von Brasilien. Hier herrscht nach Pelés Tod nun besonders große Bestürzung, obwohl die Fußballlegende bereits seit geraumer Zeit schwer erkrankt war.