FAQ zum Club-Fan-Dialog
Der Club-Fan-Dialog (CFD) bezeichnet strukturierte Dialogformate, in denen sich die Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga mit ihren Fans austauschen und deren Meinungen zu unterschiedlichen Themen einholen. Ein CFD funktioniert wie ein Gremium, in dessen Sitzungen strukturiert über Themen diskutiert werden kann. Dabei gelten bestimmte Vorgaben der DFL, die sogenannten Grundvoraussetzungen.
Hier finden Sie Antworten zu den wichtigsten Fragen rund um den Club-Fan-Dialog:
Wie lange gibt es den Club-Fan-Dialog schon?
Viele Clubs sind seit Jahrzehnten in einen regelmäßigen Austausch mit ihren Fans. Seit der Spielzeit 2013/14 enthält die Lizenzierungsordnung die grundsätzliche Verpflichtung der Clubs, einen strukturierten Dialog mit ihren Fans zu führen. Seitdem hat sich der DFL-Bereich Fanangelegenheiten gemeinsam mit einem Arbeitskreis Club-Fan-Dialog kontinuierlich mit der Umsetzung in den Clubs befasst. 2021 wurde auf Empfehlung der Taskforce „Zukunft Profifußball“ ein Überarbeitungsprozess angestoßen. Im Ergebnis wurde der Club-Fan-Dialog in die Lizenzierungsordnung aufgenommen. Infolgedessen gelten für diesen nun auch konkrete Vorgaben.
Wer kann am Club-Fan-Dialog teilnehmen?
Der Club-Fan-Dialog soll die Vielfältigkeit „des Stadions“ bestmöglich abbilden, um die unterschiedlichen Perspektiven von Besucherinnen und Besuchern einzubinden. Um als Dialogformat arbeitsfähig zu sein, darf ein CFD aber nicht zu groß sein. Wer genau am Club-Fan-Dialog teilnehmen kann, wird vor Ort entschieden. Falls Sie am CFD teilnehmen möchten, bitte gehen Sie in den Austausch mit der Fanbetreuung Ihres Clubs.
Hat mein Club auch einen Club-Fan-Dialog?
Club-Fan-Dialoge sind für jeden Club der Bundesliga und 2. Bundesliga verpflichtend, haben aber in der Regel Eigennamen wie beispielsweise „Fanrat“ oder „Kurvenrat“. Wie die verschiedenen Club-Fan-Dialoge bei den Clubs heißen, ist hier einsehbar.
Sind alle Club-Fan-Dialoge gleich?
Die Struktur der Club-Fan-Dialoge orientiert sich maßgeblich an den Gegebenheiten vor Ort. Da sich diese von Club zu Club unterscheiden, sind die Club-Fan-Dialoge nicht überall gleich. Unterschiede können zum Beispiel beim Namen, dem Teilnehmendenkreis oder der Häufigkeit der Treffen bestehen. Was alle CFDs jedoch eint, ist, dass sie gewisse Kriterien (Grundvoraussetzungen) erfüllen müssen, um einen strukturierten Austausch zwischen Fans und Club zu ermöglichen.
Warum hat die DFL nun neue Kriterien beschlossen und in die Lizenzierungsordnung aufgenommen?
Im Jahr 2021 beschäftigten sich die von der DFL eingesetzte Taskforce „Zukunft Profifußball“ mit dem Thema Club-Fan-Dialog. Dies nahm das Präsidium der DFL zum Anlass, die Entwicklung von verbindlichen Kriterien zu beauftragen. Bereits im Dezember 2021 wurden die verbindlichen Voraussetzungen für den Club-Fan-Dialog in die DFL-Lizenzierungsordnung aufgenommen. Diese sollen die Qualität der bestehenden Club-Fan-Dialoge sichern und Impulse für eine Weiterentwicklung geben.
Warum sind einige Kriterien verbindlich und andere empfehlend?
Die neuen Kriterien bestehen aus neun verpflichtenden Grundvoraussetzungen und sieben empfehlenden Qualitätsanforderungen. Die Grundvoraussetzungen sollen dauerhaft Mindeststandards für Club-Fan-Dialoge gewährleisten. So sollte beispielsweise mindestens einmal in der Saison ein Mitglied der Führungsebene und einer thematisch relevanten Fachabteilung an einer Sitzung teilnehmen.
Die darüber hinaus gehenden Qualitätsanforderungen sollen Impulse geben, die lokalen Club-Fan-Dialoge weiterzuentwickeln. Da die Begebenheiten vor Ort sehr unterschiedlich sein können, können die Qualitätsanforderungen nur eine Empfehlung darstellen. So wird beispielsweise empfohlen, dass pro Spielzeit mindestens drei Sitzungen des Club-Fan-Dialogs stattfinden.Wer hat die neuen Kriterien ausgearbeitet?
Die Taskforce „Zukunft Profifußball“ hatte in ihrem Ergebnisbericht eine Weiterentwicklung des Club-Fan-Dialogs empfohlen. Dies wurde aufgenommen und federführend von der DFL-Abteilung Fanangelegenheiten durchgeführt. Unterstützt wurde die DFL von der unabhängigen Beratungseinrichtung KoFaS gGmbH. Ein maßgeblicher Bestandteil des Weiterentwicklungsprozesses war, die Meinungen der Menschen zu berücksichtigen, die Teil der Club-Fan-Dialoge sind, ebenso wie Expertinnen und Experten für Fankultur. Dazu gehörten unter anderem Vertreterinnen und Vertreter überregionale Fanorganisationen, Fans aus den lokalen Club-Fan-Dialogen, die Fanbeauftragten der Clubs sowie Fanprojekte und die Koordinierungsstelle Fanprojekte.
Ab wann gelten die neuen Kriterien?
Die neuen Kriterien für den Club-Fan-Dialog gelten für alle Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga seit der Spielzeit 2022/23.
Was passiert, wenn verbindliche Kriterien nicht erfüllt werden?
Jeweils zum Jahreswechsel fragt die DFL die Erfüllung der Grundvoraussetzungen im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens ab. Wenn ein Club diese nicht erfüllt, kann die DFL Auflagen erteilen.
Was kann ich tun, wenn ich das Gefühl habe, dass mein Club-Fan-Dialog nicht alle Grundvoraussetzungen erfüllt?
Wenn Sie der Meinung sind, Ihr Club erfüllt eine oder mehrere Grundvoraussetzungen nicht, sollten Sie zunächst die beim Club zuständige Person ansprechen. In der Regel ist dies eine Person aus der Fanbetreuung. Sofern dies ergebnislos bleibt, sollten Sie sich im nächsten Schritt an die Vereinsführung wenden. Eventuell kann auch das lokale Fanprojekt dabei unterstützen. Sollte auch dies nicht zu einer Klärung führen, können Sie sich per Mail an die DFL wenden.
Können sich Fans aus den Club-Fan-Dialogen überregional vernetzen?
Einmal jährlich findet das „Forum Club Fan Dialog” statt. Vor Ort können sich Fans aus den lokalen CFDs austauschen, vernetzen und mit der DFL in Kontakt treten. Wenn Sie Interesse an einer Teilnahme haben, wenden Sie sich an die Fanbetreuung Ihres Clubs.