80 Jahre Auschwitz-Befreiung: Club-Workshop zu „!NieWieder“
15.11.2024 – 80 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz findet in der Bundesliga und 2. Bundesliga rund um den 27. Januar 2025 wieder ein Erinnerungsspieltag statt. Dazu hat die DFL-Abteilung Fanangelegenheiten zu einem zweitägigen Workshop eingeladen, zu dem rund 30 Clubvertreterinnen und -vertretern nach Frankfurt am Main kamen.
Geleitet von Dr. Andreas Kahrs und Julian Rieck von der what matters gGmbH, verfolgte der Workshop das Ziel, standortspezifische Beteiligungsmöglichkeiten zum Erinnerungsspieltag zu besprechen und zu erarbeiten. Die Gruppe setzte sich aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Medien-, Fan- und CSR-Abteilungen von Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga zusammen.
In den vergangenen Jahren haben viele Clubs mit der Aufarbeitung von Biografien jüdischer Vereinsmitglieder begonnen, um diese Menschen und deren Wirken wieder in Erinnerung zu rufen. Julian Rieck informierte darüber, welche Möglichkeiten und Plattformen es für biografische Recherchen gibt.
Darüber hinaus berichteten die Teilnehmenden, in welcher Form sich die Clubs in den vergangenen Jahren in der Erinnerungsarbeit engagierten, um gegenseitig von den jeweiligen Erfahrungen zu profitieren. Auf dieser Basis entstanden zahlreiche neue Ideen.
„Erinnerungstag im deutschen Fußball“
Seit 2005 gedenkt der deutsche Fußball auf Initiative des Netzwerks „!NieWieder“ rund um den 27. Januar, dem Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, der Opfer des Nationalsozialismus. Jedes Jahr beteiligen sich die DFL sowie die Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga auf vielfältige Weise am „Erinnerungstag im deutschen Fußball“ im Zusammenspiel mit „!Nie Wieder“.
Weitere Informationen zur Initiative „!Nie Wieder“ finden Sie auch auf niewieder.info
Am 27. Januar 2025 jährt sich der Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum 80. Mal. Speziell rund um diesen Tag wird der deutsche Fußball der verfolgten und ermordeten Menschen gedenken und ein deutliches Zeichen gegen Antisemitismus setzen.
In den vergangenen Jahren haben sich besorgniserregende Dynamiken entwickelt. Insbesondere nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 nehmen antisemitische Vorfälle zu. Aus diesem Grund sieht sich der deutsche Profifußball in der Verantwortung, sein vielfältiges und langjähriges Engagement für eine lebendige Erinnerungsarbeit und gegen jede Form von Antisemitismus erneut zu bekräftigen.
Umfangreiche Weiterbildungsangebote durch die DFL
In diesem Jahr hat in Zusammenarbeit mit what matters bereits eine zweitägige Fortbildung unter dem Titel „Hate Speech und Antisemitismus in den Sozialen Medien“ stattgefunden. Schwerpunkte waren Erscheinungsformen von Antisemitismus sowie praxisnahe Strategien und Handlungsmöglichkeiten zur wirkungsvollen Begegnung von Hassrede im digitalen Raum. Darüber hinaus werden regelmäßig Gedenkstättenseminare angeboten, zuletzt in der Gedenkstätte Auschwitz. Im Mai besuchte eine Gruppe von DFL- und Clubvertretern Israel und nahm am offiziellen Holocaust-Gedenken in der Gedenkstätte Yad Vashem teil. Die DFL wird auch in Zukunft Fortbildungen anbieten, um Clubs in ressortübergreifender Zusammenarbeit bei der Prävention jeglicher Form von Diskriminierung zu unterstützen.