„Ehrenpreis der DFL“ für Lothar Matthäus, Wolfgang Overath, Claudio Pizarro und Otto Rehhagel
20.08.2019 – Mit dem „Ehrenpreis der DFL“ sind am heutigen Dienstag in Berlin Lothar Matthäus, Wolfgang Overath, Claudio Pizarro und Otto Rehhagel ausgezeichnet worden. Am Vorabend ihrer Generalversammlung würdigte die DFL Deutsche Fußball Liga auf Beschluss ihres Präsidiums die großartigen Verdienste dieses Quartetts.
„Der ‚Ehrenpreis der DFL‘ stellt eine Anerkennung für besondere und herausragende Leistungen rund um den deutschen Profifußball dar“, sagte DFL-Präsident Dr. Reinhard Rauball: „Als Persönlichkeiten haben Lothar Matthäus, Wolfgang Overath, Claudio Pizarro und Otto Rehhagel in unterschiedlicher Form und verschiedenen Zeiten zur außergewöhnlichen Popularität des Fußballs beigetragen. In dieser Hinsicht waren und sind sie allesamt wertvolle Repräsentanten für unseren Sport.“
Seit 2007 wurden zuvor schon die folgenden Persönlichkeiten mit dem „Ehrenpreis der DFL“ (früher: „Ehrenpreis der Bundesliga“) ausgezeichnet: Uwe Seeler, Jupp Heynckes, Ottmar Hitzfeld, Udo Lattek, Horst Hrubesch, Karl-Heinz Körbel, Heribert Bruchhagen, der ehemalige WDR-Intendant Dr. h.c. Fritz Pleitgen und posthum der frühere Chefredakteur und Herausgeber des „kicker“, Karl-Heinz Heimann.
Jupp Heynckes sagte in seiner Laudatio auf Lothar Matthäus (58), sein früherer Schützling bei Borussia Mönchengladbach habe „eine einzigartige Laufbahn hingelegt, als einer der besten Mittelfeldspieler eine der größten Karrieren überhaupt im deutschen Fußball, für den und auch für die DFL er ein toller Botschafter war und ist“. Bei seiner jetzigen Tätigkeit als TV-Experte habe Matthäus „durch fundierte und sachliche Kommentierung ebenfalls seinen Weg gefunden“.
Karl-Heinz Riedle, Weltmeister von 1990, stellte in seiner Laudatio die zahlreichen Erfolge von Otto Rehhagel (81) heraus – von seinem ersten DFB-Pokalsieg 1980 mit Fortuna Düsseldorf über die 1988 beim SV Werder Bremen gemeinsam errungene Deutsche Meisterschaft bis zum sensationellen Triumph bei der EURO 2004 mit Griechenland. Als „Kirsche auf der Sahnetorte seiner Bundesliga-Karriere“ bezeichnete Riedle den Titelgewinn von Otto Rehhagel mit dem 1. FC Kaiserslautern im Jahr 1998, bis heute die einzige Deutsche Meisterschaft eines Clubs direkt nach dem Aufstieg. Für ihn persönlich sei Otto Rehhagel „der wichtigste Trainer“ gewesen und gerade für viele noch recht junge Werder-Spieler „eine Art Vaterfigur“.
Hans-Joachim Watzke, Vorsitzender der Geschäftsführung von Borussia Dortmund, sagte über Wolfgang Overath (75), den Weltmeister von 1974 vom 1. FC Köln: „Wolfgang Overath war seit der Weltmeisterschaft 1966 einer meiner großen Fußballhelden, obwohl er leider für den falschen Verein gespielt hat. Wenn ich ehrlich bin, hing sogar ein Starschnitt von ihm in meinem Jugendzimmer. Für mich ist Wolfgang Overath einer der herausragenden Spieler und eine der prägenden Figuren der deutschen Fußballgeschichte. Ich habe seine Art, Fußball zu interpretieren, einfach nur genossen.“
Mit dem 40 Jahre alten Claudio Pizarro vom SV Werder Bremen zeichnete die DFL erstmals einen noch aktiven Spieler mit dem Ehrenpreis aus. Über ihn sagte sein erster Bundesliga-Trainer an der Weser, Thomas Schaaf, in seiner Laudatio: „Schon als er 1999 aus Peru zu uns kam, war er ein unglaublich kompletter Spieler. Mit toller Technik, schlitzohrig in jeder Situation des Spiels. Und seine Integration ging von ihm aus – nicht nur auf dem Platz. Zudem ist Claudio ein totaler Teamplayer und Menschenfänger im positiven Sinne – allein schon durch sein Lächeln und sein optimistisches Auftreten.“ Unter allen ausländischen Spielern der Bundesliga-Geschichte ist Pizarro der Profi mit den meisten Einsätzen (473). Das letzte seiner 197 Tore hat er im Alter von 40 Jahren und 227 Tagen erzielt – ebenfalls Rekord. „Vor all diesen großartigen Bestmarken ziehe ich den Hut“, sagte Thomas Schaaf: „Vor einem herausragenden Fußballer und einem bemerkenswerten Menschen.“