DFL testet weltweit erste Fußball-Übertragung im 9:16-Format
04.12.2019 – Fußball in 9:16 statt 16:9? Was zunächst wie ein Zahlenverdreher klingt, hat die DFL Deutsche Fußball Liga am Wochenende erstmals erfolgreich getestet: Das Bundesliga-Spiel zwischen dem VfL Wolfsburg und dem SV Werder Bremen wurde neben dem gewohnten Broadcast- auch im 9:16-Format produziert. Die DFL trägt damit dem veränderten Mediennutzungsverhalten und dem steigenden Konsum von Bewegtbild auf mobilen Endgeräten Rechnung: Das 9:16-Format ist vor allem für eine Nutzung auf Smartphones und in Social Media vorgesehen. Erstmals hat die DFL nun also getestet, die Produktion eines Bundesliga-Spiels für Nutzer der sozialen Medien zu optimieren.
Bei der Test-Übertragung in Wolfsburg wurde der spezielle 9:16-Feed mit zusätzlicher Technik unabhängig vom Basssignal produziert. Während die Zuschauer vor den Bildschirmen keine Veränderung bemerkten, wurden für die 9:16-Produktion fünf zusätzliche Kameras im Stadion eingesetzt. Diese professionellen Broadcast-Kameras wurden mittels spezieller Stative geneigt, sodass qualitativ beste Ergebnisse erzielt werden konnten. Ebenso wurden die Monitore in einer separat eingerichteten Regie um 90 Grad gedreht. Mit diesem technischen Set-up konnte der hohe Qualitätsstandard der DFL auch in 9:16 sichergestellt werden – und das sogar in Ultra HD.
Umgesetzt wurde der Test von den DFL-Tochtergesellschaften DFL Digital Sports und Sportcast. „Wir sind mit dem Test sehr zufrieden“, sagt Andreas Heyden, EVP Digital Innovations der DFL-Gruppe. Die vertikalen Bewegtbilder vom Spiel in Wolfsburg sind zunächst für die interne Auswertung vorgesehen. „Wie immer erdenken wir Innovationen vom Fan aus. Wir sehen, dass vertikale Videos in den sozialen Medien auf mobilen Endgeräten besser angenommen werden als horizontale Videos“, erklärt Heyden: „Der erfolgreiche Test in Wolfsburg bietet uns eine gute Basis für weitere Überlegungen, wie wir diesem Nutzungsverhalten künftig noch besser gerecht werden können.“
Die DFL bietet Zuschauern und Medienpartnern regelmäßig neue Perspektiven. Dazu werden Bundesliga-Spiele mitunter mit bis zu 25 Kameras produziert. Dabei kommen zahlreiche Spezialkameras wie Aerial-Camera-Systeme, Drohnen, die eigens innerhalb der DFL-Gruppe entwickelte Eckfahnenkamera oder – wie etwa beim „Klassiker“ zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund im April dieses Jahres – eine Mini-Ultra-Slowmotion-Kamera für besondere Zeitlupen von Torchancen aus nächster Nähe zum Einsatz. Die DFL nutzt die Perspektiven einiger Spezialkameras regelmäßig auch in Verbindung mit Augmented-Reality-Technologie, um verschiedene Grafikelemente wie beispielsweise die Mannschaftsaufstellungen oder Statistiken so darzustellen, als seien diese Grafiken tatsächlich im Stadion zu sehen – und nicht „nur“ für die Zuschauer vor den Bildschirmen. Zuletzt wurde diese Technologie erstmals in Verbindung mit einer Drohne genutzt:
Diese und weitere Innovationen macht die DFL zusammen mit der Messe Düsseldorf auf der SportsInnovation 2020 nächstes Jahr im März erlebbar. Mehr Informationen finden Sie auf sportsinnovation.de.