Serie über die Fanarbeit der DFL – Teil 4: PFiFF – Pool zur Förderung innovativer Fußball- und Fankultur
- Neue Serie: Einblicke in die Fanarbeit der DFL
- Teil 4: PFiFF, Antidiskriminierungsarbeit und Stärkung zivilgesellschaftlichen Engagements
05.12.2019 – Im vierten Teil unserer Serie möchten wir den Pool zur Förderung innovativer Fußball- und Fankultur, kurz PFiFF, vorstellen. Wie kam es zur Einrichtung dieses Förderpools, wer kann einen Antrag auf Unterstützung stellen und wie ist das Programm organisiert?
Antworten auf diese und weitere Fragen finden Sie im Folgenden:
Warum wurde der „Pool zur Förderung innovativer Fußball- und Fankultur“ initiiert?
Als im Dezember 2012 eine öffentliche Diskussion um Sicherheit in den Fußballstadien geführt wurde, fand unter aktiver Beteiligung der DFL auch ein intensiver und sachorientierter Meinungsaustausch über Fanarbeit und Fankultur statt. In Folge dieses Dialogs, der auch mit der Innenministerkonferenz der Bundesländer geführt wurde, erhöhten die DFL und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) ihre Investitionen in den Bereichen Prävention und Sicherheit deutlich – auf weit mehr als zehn Millionen Euro. Davon war ein bedeutender Anteil für die Fanarbeit bestimmt.
Wann startete das Förderprogramm und welche Ziele sind damit verbunden?
Im Jahr 2014 begann die Förderung aus dem neu geschaffenen Pool. Für die DFL stellt PFiFF bis heute einen bedeutenden Mosaikstein der Fanarbeit und allgemein der Fußball- und Fankultur dar. PFiFF zielt insbesondere ab
- auf die Entwicklung einer positiven und friedlichen Fankultur
- auf die Unterstützung von Projekten für Toleranz und die Stärkung zivilgesellschaftlichen Engagements
- auf die Förderung von Initiativen gegen Rechtsextremismus, Ausgrenzung und Diskriminierung.
Wo liegen die Förderschwerpunkte?
Mit PFiFF sollen breitenwirksame, nachhaltige Impulse zur Entwicklung von Projekten auf lokaler bis zu nationaler Ebene gegeben werden.
Die Förderschwerpunkte richten sich nach den auf dfl.de im Bereich PFiFF einsehbaren Förderrichtlinien. Gefördert werden insbesondere innovative und nachhaltige Aktivitäten, Projekte und Maßnahmen der nachfolgenden Bereiche, die dem PFiFF-Leitgedanken ‚Netzwerke bilden‘ folgen:
- Fußballkultur, Geschichte des Fußballs, Fanarbeit
- Toleranzentwicklung, Antidiskriminierung, lnklusion/lntegration
- Gewaltprävention
- Interkulturelle Begegnung
- Prävention/Alltagsbewältigung
Durch PFiFF werden Programme unterstützt, die über die klassische Sicherheits- und Präventionsarbeit hinausgehen und im Bereich Antidiskriminierung und Toleranzentwicklung ansetzen.
Wer kann sich um Fördermittel bewerben?
Von Anbeginn wurden von der DFL auch Gruppen und Projekte eingeschlossen, die sich im Umfeld des Fußballs zuvor nicht unbedingt direkt angesprochen fühlten. Und: Sich inspirieren lassen ist explizit erwünscht. Ein zentrales Anliegen von PFiFF ist es, Ideen bestehender oder abgeschlossener Projekte weiterzutragen und damit Anregungen zu liefern, ähnliche Projekte auch an anderen Standorten in Deutschland zu initiieren. Deshalb wird besonderer Wert daraufgelegt, dass Vereine, Organisationen und Initiativen, die normalerweise kaum oder keinen Kontakt zueinander haben, zusammenarbeiten und gemeinsame Aktionen starten.
Förderfähig sind Projekte mit Bezug zu Clubs aus der Bundesliga und der 2. Bundesliga, die sich im Rahmen der oben genannten Förderschwerpunkte bewegen. Antragsberechtigt sind insbesondere Fanprojekte, Fanclubs, unabhängige Fanorganisationen, Vereine und andere Organisationen bzw. Initiativen mit thematischem Bezug.
Können sich auch Institutionen aus dem öffentlichen Trägerbereich bewerben?
Grundsätzlich sind auch Bewerbungen aus dem öffentlichen Trägerbereich, zum Beispiel von kommunalen/staatlichen Einrichtungen, willkommen. Sie können jedoch nur im Rahmen von Kooperationsprojekten mit den zuvor genannten Akteuren unterstützt werden.
Wie viele Projekte wurden seit 2014 mit welcher Gesamtsumme gefördert?
Bis heute förderte PFiFF mehr als 100 Projekte an 30 unterschiedlichen Standorten mit insgesamt über zwei Millionen Euro. Zahlreiche Projektbeispiele, die in den vergangenen fünf Jahren mit PFiFF-Mitteln gefördert worden sind, finden Sie online in der zum fünfjährigen Bestehen erschienenen Broschüre.
Wie ist das Förderprogramm organisiert?
Um das Förderprogramm zu optimieren, wird PFiFF seit dessen Start vom Fachbereich Bildungs- und Sozialwissenschaften der Fachhochschule Potsdam (FHP) wissenschaftlich begleitet. Das Aussteigerprogramm für Rechtsextreme EXIT Deutschland der ZDK Gesellschaft Demokratische Kultur bringt zudem sein Fachwissen ein, darüber hinaus berät das Ministerium das Innern des Landes NRW, das vorsitzendes Bundesland des Nationalen Ausschusses Sport und Sicherheit (NASS) ist. Die Förderpraxis und die Betreuung der geförderten Projekte werden über die DFL für den Fußball organisiert. Die Konzeptentwicklung und die Prozessbegleitung von PFiFF wurden eng mit der FHP abgestimmt und werden von dieser ständig evaluiert und weiterentwickelt.
Wie hoch ist eine mögliche Förderung?
Die maximale Fördersumme in der regulären Förderung beträgt 50.000 Euro. Zudem ist es auch möglich, eine Mikroförderung von maximal 3.000 Euro über ein deutlich verkürztes und vereinfachtes Antragsverfahren zu erhalten. Ein Eigenmittelanteil von mindestens 20 Prozent (monetär/unbare Eigenleistung etc.) ist in der Regel erforderlich. Pro Förderperiode (Saison) kann nur eine Förderung in Anspruch genommen werden. Die detaillierten Förderkriterien sind online auf der PFiFF-Projektseite der DFL zu finden.
Im nächsten Teil unserer Serie werden wir uns den sozialpädagogischen Fanprojekten widmen. Alle künftigen Teile der Serie lesen Sie zunächst im DFL-Fan-Letter, für den Sie sich hier anmelden können.