Erfolgsstory mit Anlauf: Die Historie der DFL
Parallel zur wachsenden wirtschaftlichen Stärke und zum steigenden Interesse der Öffentlichkeit und der Medien am deutschen Vereinsfußball wuchs die Erkenntnis, dass die Proficlubs auch in Deutschland eine eigene Organisation benötigten.
Einstimmiges Ja des DFB-Bundestags
Eine historische Stunde schlug am 30. September 2000, also im 100. Jahr des DFB-Bestehens, als bei einem Außerordentlichen DFB-Bundestag in Mainz alle 202 Delegierten mit einer gravierenden Satzungsänderung die Strukturreform des Verbandes verabschiedeten. Das einstimmige Ja zum neuen Ligaverband, der 2016 in DFL e.V. umbenannt wurde, schaffte die Voraussetzungen für die Selbständigkeit des Profifußballs im weiteren Zusammenspiel mit dem DFB.
„Noch nie wurde eine Reform des DFB mit so viel Kraft und Engagement vorangetrieben“, sagte Gerhard Mayer-Vorfelder. „Wir haben für europäische Verhältnisse ein einzigartiges und wegweisendes Modell verabschiedet.“
Am 18. Dezember 2000 folgte die Gründung des Ligaverbandes, zu dessen erstem Präsidenten Werner Hackmann gewählt wurde, ehemals Innensenator der Freien und Hansestadt Hamburg sowie Vorstandsvorsitzender beim Hamburger SV. Obwohl die Bestätigung der Veränderungen durch den DFB-Bundestag am 28. April 2001 noch ausstand, war der Ligaverband schon für das Lizenzierungsverfahren zur Saison 2001/02 zuständig.
Vom DFB 2007 zur eigenen Adresse
Zur Wahrnehmung des operativen Geschäfts gründete der Ligaverband zum 1. Juli 2001 die DFL Deutsche Fußball Liga GmbH. Wilfried Straub übernahm den Vorsitz der Geschäftsführung der am 9. April 2001 in das Handelsregister eingetragenen GmbH. Heribert Bruchhagen wurde Geschäftsführer für den Spielbetrieb, Christian Müller zeichnete für die Bereiche Finanzen und Lizenzierung verantwortlich, Michael Pfad für den Bereich Kommunikation. Anfangs 20 DFL-Mitarbeiter bezogen Büros in der DFB-Zentrale in der Otto-Fleck-Schneise in Frankfurt am Main, wo die DFL im Mai 2007 in der Innenstadt ihre eigene Adresse erhielt.
Christian Seifert folgt auf Wilfried Straub – Reinhard Rauball neuer Ligapräsident
Am 1. Juli 2005 folgte Christian Seifert als Vorsitzender der Geschäftsführung auf Wilfried Straub, der die Kommandobrücke nach fast 40 Jahren bei DFB und DFL verließ.
Der Tod von Werner Hackmann am 28. Januar 2007 bedeutete einen traurigen Einschnitt. Der frühere SPD-Politiker hatte den noch jungen Ligaverband bis dahin als Präsident und Vorsitzender des DFL-Aufsichtsrats geprägt.
Wolfgang Holzhäuser (Bayer 04 Leverkusen) übernahm nach Werner Hackmanns Tod die kommissarische Führung des Ligaverbandes bis zu den turnusmäßigen Neuwahlen. Am 6. August 2007 wurde Dr. Reinhard Rauball zum neuen Ligapräsidenten gewählt und bei den drei folgenden Generalversammlungen jeweils einstimmig bestätigt, zuletzt am 24. August 2016 für eine weitere Legislaturperiode bis 2019.
Auf der Generalversammlung des DFL e.V. im August 2019 war das Amt des DFL-Präsidenten nicht mehr vorgesehen. Dr. Reinhard Rauball hatte bereits frühzeitig angekündigt, nicht erneut für ein Amt bei der DFL zu kandidieren. Im Juni 2019 beschlossen die Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga im Rahmen einer Mitgliederversammlung einstimmig eine Strukturreform des DFL e.V., das neue Modell wurde zur Generalversammlung am 21. August 2019 eingeführt. Seitdem fungierte Christian Seifert als Geschäftsführer der DFL GmbH gleichzeitig als Sprecher des Präsidiums des DFL e.V. und koordinierte dessen Arbeit.
Donata Hopfen übernahm den Vorsitz der Geschäftsführung der DFL GmbH, bevor Axel Hellmann und Oliver Leki am 8. Dezember 2022 interimsmäßig zu Geschäftsführern der DFL GmbH bestellt wurden.
Dr. Marc Lenz und Dr. Steffen Merkel übernahmen am 1. Juli 2023 gemeinsam die Geschäftsführung der DFL Deutsche Fußball Liga GmbH.