Das Aerial Camera System: Wie das System gesteuert wird und wann es zum Einsatz kommt
Bei Übertragungen von Spielen in der Bundesliga liefert das Aerial Camera System (ACS) seit 2007 beeindruckende Einblicke aus der Vogelperspektive. Wie das System gesteuert wird und wann es zum Einsatz kommt – alle Informationen dazu hier.
1. Wie funktioniert das Aerial Camera System (ACS)?
Das Aerial Camera System (ACS) fliegt direkt über dem Spielfeld. Es ist an vier Drahtseilen am Stadiondach befestigt und kann jede Position des Spielfeldes erreichen. Die Kamera fliegt mit einer Entfernung von 50 Zentimetern bis zu 20 Metern über dem Spielfeld durch das Stadion. Es kann somit direkt in das Spielgesehen „eintauchen“.
Mit einem Topspeed von etwa 30 km/h ist es dem ACS möglich, auch Spieler im Sprint zu verfolgen. Mit einem maximalen Aktionsbereich von 250 x 250 Metern lässt sich das ACS in alle Richtungen und dem gesamten Stadioninnenbereich frei bewegen. Dadurch können Spielzüge über das ganze Feld hinweg in Originalgeschwindigkeit verfolgt werden.
2. Wann und wie wird das ACS eingesetzt?
Seit 14 Jahren gehört das ACS bei den Topspielen der Bundesliga zum Standard der modernen Übertragungstechnik. Ab der Spielzeit 2021/22 wird das System 66 Mal pro Saison eingesetzt.
Aber nicht nur während des Spiels, sondern auch darüber hinaus kommt das ACS zum Einsatz. Bereits vor der Begegnung können mithilfe von Augmented-Reality-Technologie (AR) computergenerierte Grafiken in das Kamerabild integriert werden, beispielsweise die Aufstellungen der Teams. Mit Hilfe von Tracking-Daten und einer speziellen Software können somit Mannschaftsaufstellungen, Logos, Tabellen oder Statistiken in das Bild integriert werden, so dass es für das Publikum vor den Bildschirmen so wirkt, als seien diese Grafiken tatsächlich im Stadion zu sehen.
3. Wie wird das ACS gesteuert?
Das ACS verfügt über ein intelligentes Steuerungssystem und wird direkt vom Spielfeldrand gesteuert. Zwei Personen – die Operators – sind für die Steuerung des Systems verantwortlich. Eine Pilotin oder ein Pilot fliegt das System durch das Stadion und bringt es in die richtige Position, während ein Kamera-Operator die eigentliche Kamera bewegt und den passenden Bildausschnitt auswählt.
Durch das koordinierte Auf- und Abwickeln der Seilwinden kann das ACS dreidimensional im Stadion bewegt werden. Bei der Steuerung sind eine gute Kooperation zwischen der Pilotin oder dem Piloten und Kamera-Operator, schnelle Reaktionen und Spielpartizipation gefragt. Pilot oder Pilotin und Kamera-Operator sind per Funk untereinander und mit der Regie verbunden.