Erläuterung zu internationalen Spielertransfers
09.08.2019 – Anlässlich der öffentlichen Berichterstattung über die Identität des Spielers Bakery Jatta vom Hamburger SV wird im Folgenden der Ablauf eines internationalen Spielertransfers beschrieben.
Alle internationalen Spielertransfers werden über die FIFA-Plattform „Transfer Matching System“ (TMS) abgewickelt. Hierzu erfasst der aufnehmende Club die Daten eines Spielers und hinterlegt dessen Identitäts- und Nationalitätsnachweis sowie eine Bestätigung des Geburtsdatums. Alle Daten und die Identität des Spielers müssen anschließend vom abgebenden Verband bestätigt werden. Diese Bestätigung erfolgte auch im Fall Jatta durch den Gambischen Fußballbund. Anschließend erfolgt die Freigabe des Spielers durch den abgebenden Verband, womit von der FIFA ein „International Transfer Certificate“ (ITC) erstellt wird.
Die in TMS erfassten Daten fließen anschließend in das deutsche Transfer-Online-Registrierungssystem (TOR) der DFL ein. Über das TOR-System werden jegliche lizenzspielerbezogenen Vorgänge der Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga abgewickelt, darunter rund 350 Transfers pro Saison. Die Clubs laden dort alle relevanten Dokumente hoch und hinterlegen sie somit bei der DFL. Insgesamt müssen bis zu zehn unterschiedliche Unterlagen eingereicht werden, um eine Spielberechtigung für einen Spieler zu erhalten. Wenn ein Spieler aus dem Ausland nach Deutschland wechselt und Nicht-EU-Bürger ist, zählen die Freigabe eines internationalen abgebenden Verbands (ITC) und ein gültiger Aufenthaltstitel des Spielers dazu. Weiterhin sind unter anderem der Arbeitsvertrag und die Sporttauglichkeitsbestätigung zu hinterlegen.
Hier finden Sie eine ausführliche Erläuterung des TOR-Systems
Da im Fall von Bakery Jatta sämtliche notwendigen Dokumente durch den Hamburger SV in TOR hinterlegt worden und vom Gambischen Fußballbund bestätigt worden sind, hat die DFL eine entsprechende Spielberechtigung für den Spieler ausgestellt. Die nun im Raum stehenden Zweifel an der Identität von Bakery Jatta nimmt die DFL zum Anlass, sich an einer schnellen Sachverhaltsaufklärung zu beteiligen. Hierzu stehen DFL und DFB mit dem Hamburger SV im Austausch. Außerdem hat die DFL den Weltfußballverband FIFA angeschrieben, um Zweifel an der Korrektheit der Angaben im ITC und im Spielerpass auszuräumen. Da es zum jetzigen Zeitpunkt keinen Beweis für eine falsche Identität des Spielers gibt, behält die Spielberechtigung für Bakery Jatta, geboren am 6. Juni 1998, aktuell ihre Gültigkeit.