Große Trauer um Dieter Burdenski

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Der frühere Nationaltorhüter und Deutsche Meister mit dem SV Werder Bremen ist im Alter von 73 Jahren verstorben.

10.10.2024 – Der Weg zum Fußballspieler war Dieter Burdenski aus der Familie heraus vorgezeichnet, ja regelrecht in die Wiege gelegt. Denn vier Tage bevor er am 26. November 1950 in Bremen geboren wurde, hatte sein Vater Herbert für die Entscheidung bei einem sporthistorischen Ereignis gesorgt: Im ersten Länderspiel der deutschen Nationalelf nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs stellte er in Stuttgart vor 120.000 Zuschauern mit einem verwandelten Elfmeter den 1:0-Sieg gegen die Schweiz sicher.

Herbert Burdenski war seinerzeit für den SV Werder Bremen aktiv. Noch mehr als in seinem Fall steht der hanseatische Club für die Karriere des Sohnes. Mit 444 seiner insgesamt 478 Einsätze ist Dieter Burdenski Bundesliga-Rekordspieler des SV Werder. Auch gehört er zu den wenigen Torhütern, in deren Vita in der höchsten deutschen Spielklasse ein Treffer vermerkt ist: Im Herbst 1979 verwandelte der wie schon sein Vater „Budde“ genannte Keeper gegen den VfB Stuttgart (2:3) ebenfalls einen Strafstoß.

Ausgangspunkt für die herausragende Laufbahn von Dieter Burdenski war in der Bundesliga gleichwohl nicht Bremen, sondern der FC Schalke 04. In seiner Geburtsstadt hatte schon Papa Herbert viele Jahre gespielt und war mit den „Knappen“ 1940 und 1942 Deutscher Meister geworden. Auf Schalke stand Dieter Burdenski im Schatten von Norbert Nigbur, nach seinem Wechsel zum DSC Arminia Bielefeld blieb er allerdings mit dem Bundesliga-Skandal um beide Clubs konfrontiert, insbesondere durch eine mehrmonatige Sperre und eine Geldbuße.

Von 1973 bis 1988 spielte Dieter Burdenski dann beim SV Werder Bremen, wurde hier zeitweise auch von seinem Vater trainiert, erlebte mit dem Abstieg von 1980 einen „Betriebsunfall“, der durch die direkte Bundesliga-Rückkehr auch dank seiner 35 Einsätze in der Zweitklassigkeit prompt ausgebügelt werden konnte. Zum Abschied durfte Dieter Burdenski, nun hinter Oliver Reck zweiter Torhüter der Bremer, 1988 die Deutsche Meisterschaft feiern. Als Torwarttrainer von 1997 bis 2005 blieb er dem SV Werder eng verbunden, obwohl sich im gesetzten Fußballeralter zunächst kurze Engagements in Schweden bei AJK Solna und in den Niederlanden bei Vitesse Arnheim anschlossen. Mit stolzen 51 Jahren stand Dieter Burdenski bei der von Personalsorgen geplagten zweiten Werder-Mannschaft sogar noch einmal zwischen den Pfosten.

Für die deutsche Nationalmannschaft absolvierte „Budde“ zwölf Einsätze, er gehörte zum Kader für die Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien, blieb hinter Stammtorhüter Sepp Maier von FC Bayern München jedoch ohne Einsatz.

Schon während seiner sportlichen Aktivitäten baute Dieter Burdenski unter anderem mit einer Vermarktungsagentur ein zweites berufliches Standbein auf. Er gehörte zu den erfolgreichsten Veranstaltern der insbesondere in den 1990er Jahren populären Hallenfußballturniere und unterstützte dabei über Jahre den vor Gründung der DFL noch für den Profifußball verantwortlichen Deutschen Fußball-Bund (DFB) bei der Organisation der Masters-Serie vor allem im Osten und Nordosten der Bundesrepublik.

Am gestrigen Mittwoch ist Dieter Burdenski im Alter von 73 Jahren gestorben. Er habe „zweifellos zu den größten Werder-Spielern aller Zeiten gehört“, sagte nach dem Tod des Ehrenspielführers der Werder-Präsident und Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Hubertus Hess-Grunewald. „Wir alle haben ihn für seine Zuverlässigkeit, seine stets positive Einstellung zum Leben, seine Leidenschaft für Werder, aber auch seinen kritischen Geist sehr geschätzt.“ Klaus Filbry, Vorsitzender der Geschäftsführung des Clubs, nannte Dieter Burdenski „einen wichtigen Wegbereiter für den Erfolg in unserem Verein. Wir verlieren nicht nur einen großen Werderaner, sondern auch einen tollen Menschen.“

Die DFL trauert mit der Werder-Familie und wird Dieter Burdenski ein ehrendes Andenken bewahren.