Konferenz zum Engagement gegen Antisemitismus im Fußball in London
24.11.2023 – Um an einer Konferenz zur Bekämpfung von Antisemitismus im Fußball teilzunehmen, ist eine Gruppe aus Clubvertretenden, Mitarbeitenden der DFL-Abteilung „Fanangelegenheiten“, der gemeinnützigen GmbH what matters und der Beratungsstelle KickIn! nach London gereist.
Gemeinsamer Austausch im Stadion „Stamford Bridge“
Die Konferenz mit dem Titel „Combatting Antisemitism in Football“, durchgeführt von der „Chelsea Foundation“ im Stadion „Stamford Bridge“, brachte Expertinnen und Experten aus dem englischen und deutschen Fußball sowie der Politik zusammen, um über Handlungsansätze, Erfahrungen und Herausforderungen zu sprechen. In Podiumsdiskussionen wurden verschiedene Schwerpunkte behandelt, darunter die Bedeutung von Bildungsprojekten und der Beitrag, den der Fußball zur Bekämpfung von Antisemitismus sowohl auf als auch neben dem Spielfeld leisten kann. Auch die Meldung und Auswertung von antisemitischen Vorfällen stand im Fokus des Austauschs.
Unabdingbar für eine solche Unterhaltung ist ein gemeinsames Verständnis von Antisemitismus, welches beispielsweise die Definition der „International Holocaust Remembrance Alliance“ (IHRA) liefert, die 2021 vom deutschen Profifußball übernommen wurde. Darüber hinaus berichteten Mitglieder jüdischer Fußballfanclubs über die Wichtigkeit einer umfassenden Unterstützung von Clubs und Fans bei der Etablierung und Sichtbarkeit jüdischer Fangruppen.
Eingeladen hatte Lord John Mann, Antisemitismusbeauftragter des Vereinigten Königreichs und Schirmherr der Organisation „Kick It Out“, die sich gegen Diskriminierung im Sport einsetzt. Bereits im Februar waren Vertreterinnen und Vertreter der Premier League, der Football Association (FA), der English Football League (EFL) sowie vom Chelsea FC, Watford FC und „Kick It Out“ zu Gast bei Borussia Dortmund, um mehr über das Engagement des deutschen Profifußballs gegen Antisemitismus und für Vielfalt und Inklusion zu erfahren.
Blick hinter die Kulissen bei Tottenham Hotspur und Arsenal FC
Die Reise beinhaltete weitere Programmpunkte, darunter den Besuch des „Community Security Trust“, einem Austausch über die Arbeit und Herausforderungen des britisch-jüdischen Verbandes Makkabi Großbritannien, sowie eine Führung durch das House of Lords des britischen Parlaments. Zudem erhielten die Teilnehmenden bei Tottenham Hotspur und Arsenal FC Einblicke in das Engagement der Clubs im Bereich Nachhaltigkeit, Abläufe an Spieltagen, die Arbeit mit Fans und Aktivitäten rund um Diversität und Inklusion. Zum Abschluss des Programms sah sich die Delegation gemeinsam mit Lord John Mann das Länderspiel England gegen Malta (2:0) im Wembley-Stadion an.
Mit der deutschen Delegation reisten unter anderem Vertreterinnen und Vertreter der Clubs SV Werder Bremen, Borussia Dortmund, SC Freiburg, Bayer 04 Leverkusen, FC Bayern München und FC Schalke 04. Die Reise steht auch für die Weiterführung eines internationalen Austauschs von Perspektiven und Good-Practice-Beispielen zur Eindämmung antisemitischer und diskriminierender Vorfälle. Für die Zukunft ist eine fortgesetzte enge Zusammenarbeit zwischen Experten und Expertinnen aus dem deutschen und englischen Fußball vorgesehen.