Trauer um Jürgen Grabowski: Welt- und Europameister im Alter von 77 Jahren gestorben
11.03.2022 – Genau passend zu seinem 30. Geburtstag feierte er den größten sportlichen Erfolg: Am 7. Juli 1974 wurde Jürgen Grabowski mit der deutschen Nationalmannschaft Weltmeister. Zusammen mit seinem Teamkollegen von Eintracht Frankfurt, Bernd Hölzenbein, stand „Grabi“ in jener Elf, die im Finale in München mit 2:1 gegen die Niederlande erfolgreich war. Auf dem Weg dorthin hatte der Rechtsaußen mit dem Tor zum 3:2 kurz nach seiner Einwechslung im Spiel der Zwischenrunde gegen Schweden (Endergebnis 4:2) maßgeblich dazu beigetragen, dass der Traum vom Titel in Erfüllung gehen konnte. Beim WM-Triumph absolvierte er das letzte seiner 44 Länderspiele (fünf Tore). Zwei Jahre zuvor war Jürgen Grabowski durch seinen Einsatz im Halbfinale der Endrunde gegen Gastgeber Belgien auch am Gewinn der Europameisterschaft aktiv beteiligt. 1966 in England gehörte er erstmals zu einem WM-Kader (ohne Einsatz), wurde 1970 in Mexiko zunächst zum „besten Einwechselspieler der Welt“, stand beim „Jahrhundertspiel“ im Halbfinale gegen Italien (3:4 nach Verlängerung) dann aber 120 Minuten auf dem Platz.
Jürgen Grabowski begeisterte mit fußballerischer Eleganz, großartiger Technik, außergewöhnlichem Spielwitz – und durch Tore: 109 Treffer erzielte er zwischen 1965 und 1980 in 441 Bundesliga-Spielen für Eintracht Frankfurt. Dorthin war aus seiner Heimatstadt Wiesbaden vom FV Biebrich 02 gekommen. 1974 gegen den Hamburger SV und 1975 gegen den MSV Duisburg führte Jürgen Grabowski seine Mannschaft als Kapitän zu zwei DFB-Pokalsiegen. Nur als Zuschauer konnte er den UEFA-Cup-Triumph 1980 gegen Borussia Mönchengladbach wegen einer Verletzung verfolgen, die auch das Ende seiner herausragenden Karriere bedeutete. Während dieser Laufbahn war er in der Bundesliga einmal als Spielertrainer aktiv, später noch einmal als Interimscoach. Er wirkte zudem im früheren Verwaltungsrat der Eintracht.
Am Abend des gestrigen Donnerstags ist Jürgen Grabowski im Alter von 77 Jahren verstorben.