Barcamp „Kinderschutz und Kinderrechte“ in Bochum

Die Teilnehmenden des Barcamps „Kinderschutz und Kinderrechte“ in den Räumlichkeiten des VfL Bochum 1848.
Foto: DFL/Witters/Leonie Horky

16.05.2023 – Rund 50 Verantwortliche aus verschiedenen Abteilungen der Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga haben sich in dieser Woche zum Barcamp „Kinderschutz und Kinderrechte“ getroffen. Die zweite Auflage der Tagung fand in Präsenz beim VfL Bochum 1848 statt.

Das Feld der Teilnehmenden setzte sich zusammen aus Präventionsbeauftragten und pädagogischen Leitungen der Leistungszentren. Darüber hinaus nahmen Clubvertretende aus den Bereichen CSR sowie den Kids- und Jugendclubs teil. Kolleginnen und Kollegen der DFL-Stiftung und der Deutschen Sporthochschule Köln komplettierten die Runde. Organisiert und durchgeführt wurde die Veranstaltung durch die DFL-Abteilung „Fanangelegenheiten“ mit inhaltlicher Unterstützung der Kindernothilfe.

Impulsvorträge zu „Empowering Climate“ und zu kinderrechtsbasierter Arbeit

Zum Auftakt begrüßte Simon Zoller die Anwesenden. Der Offensivspieler des VfL Bochum 1848 engagiert sich bereits seit 2019 als Pate für das Projekt „Kinderschutz anne Castroper“. Im Anschluss gab Dr. Jeannine Ohlert, Diplom-Sportpsychologin der Deutschen Sporthochschule Köln, Einblicke in die „Empowering Climate“-Forschung – so verdeutlichte sie auf Basis von Studienergebnissen, dass sich eine motivierende Stimmung im Kinder- und Jugendtraining positiv auf Persönlichkeitsentwicklung und Leistungsorientierung junger Sportlerinnen und Sportler auswirkt.

Niklas Alof, Programme Manager der Kindernothilfe, erläuterte im Anschluss den Zusammenhang zwischen „Empowering Climate“-Forschung und Kinderrechten auf Basis der UN-Kinderrechtskonvention, die auch von der Bundesregierung ratifiziert wurde und auch für die Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga die Grundlage im Rahmen ihres Engagements für Kinderschutz bildet.

In drei Workshops konnten die Teilnehmenden eigens vorgeschlagene Aspekte zum Thema Kinderschutz vertiefen. So standen zum Beispiel Fragen zur Vermittlung und Umsetzung von Kinderschutz auch ohne regelmäßigen Trainingsbetrieb oder Methoden zur Vermittlung von kinderrechtsbasierter Arbeit im Vordergrund.

Einblicke in die Arbeit des VfL Bochum 1848

Zum Abschluss gab Matthias Mühlen, der beim VfL Bochum 1848 die Stabsstelle für Nachhaltigkeit und CSR leitet, einen Überblick zum Engagement des Clubs im Bereich Kinder- und Jugendschutz. Nachdem im Jahr 2020 das ganzheitliche Konzept „Kinderschutz anne Castroper“ ins Leben gerufen wurde, hat sich die Arbeit am Standort stetig weiterentwickelt.

Die Schülerinnen Pia Marquardt (2. v. rechts) und Charlotte Stank (rechts) sprachen beim Barcamp über das Projekt „Kinderfreundliches Stadion“, an dem sie beteiligt waren.

So führte der Club zum Beispiel gemeinsam mit dem SV Werder Bremen und Hertha BSC das Projekt „Kinderfreundliches Stadion“ durch, welches von der Kindernothilfe und der „KickIn!“, der Beratungsstelle für Inklusion im Fußball initiiert wurde. Im Rahmen des Projekts erarbeiteten Kinder und Jugendliche gemeinsam einen Kriterienkatalog zur Gestaltung eines kinderfreundlichen Stadions. In Bochum nahmen sich zwei jugendliche Vertreterinnen nach der Schule Zeit, um den Barcamp-Teilnehmenden das Projekt und die entwickelten Kriterien vorzustellen.

Seit vielen Jahren Engagement beim Thema Kinderschutz

Der Austausch im Rahmen des Barcamps knüpfte an verschiedene zuvor unter anderem von der DFL für die und mit den Clubs durchgeführte Veranstaltungen an. So nahm das Thema Kinderschutz etwa auf den zurückliegenden Tagungen der Kids- und Jugendclub-Verantwortlichen sowie bei den Tagungen der Präventionsbeauftragten der Leistungszentren wichtige Rollen ein. Darüber hinaus wurden zum Beispiel Schulungsformate der DFL-Abteilung „Fanangelegenheiten“ in Zusammenarbeit mit der Kindernothilfe durchgeführt und auch schon eine Broschüre veröffentlicht.