17. KOS-Bundeskonferenz der Fanprojekte

Thomas Schneider, Leiter der DFL-Abteilung Fanangelegenheiten, während seines Grußworts zu Beginn der Konferenz.

18.11.2019 – Unter dem Leitthema „Fußball und Geschlecht“ kamen Mitte November Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von 61 Fanprojekten in Deutschland sowie weitere Netzwerkpartner zur 17. KOS-Bundeskonferenz der Fanprojekte in Stuttgart zusammen. Die Koordinationsstelle der Fanprojekte (KOS) lud in Kooperation mit der Kompetenzgruppe Fankulturen und sportbezogene Sozialarbeit (KoFaS) und der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Verbänden ein. Die rund 160 Teilnehmenden tauschten sich über zwei Tage intensiv zu den aktuellen Herausforderungen für die sozialpädagogische Fanarbeit im Fußball aus. Die DFL Deutsche Fußball Liga unterstützt die Fanprojekte an den Standorten der Bundesliga und 2. Bundesliga jährlich mit insgesamt über vier Millionen Euro.

Zur Konferenzeröffnung betonten verschiedene Gastredner die Bedeutung der Arbeit der aktuell 61 Fanprojekte mit 68 Fanszenen in Deutschland und hoben ihre Rolle für die Stärkung der Demokratie heraus. Dr. Alexandra Sußmann, Bürgermeisterin der Stadt Stuttgart, bezeichnete die Arbeit der Fanprojekte als „nicht mehr wegzudenken aus der Landschaft der sozialpädagogischen Jugendarbeit“. Peter Joseph, Vertreter des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend, lobte die Arbeit der Fanprojekte ebenso. Ferner stellte Volker Schebesta, Staatssekretär im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg, die besondere Kraft von sozialpädagogischer Arbeit mit Jugendlichen im Sportumfeld dar.

Das Programm der beiden Konferenztage

Das Schwerpunktthema des ersten Tages, „Fanszenen zwischen Vielfalt und Diskriminierung“, wurde auch im Rahmen von sogenannten Thementischen zum Oberthema „Fußball und Geschlecht“ intensiv diskutiert. So wurde beispielsweise die geschlechterreflektierende Arbeit, in den Teams der Fanprojekte, aber auch mit den Fanszenen, besprochen. Eine Podiumsdiskussion zur „Entwicklung der Debatte(n) um Geschlecht in Fanszenen und Fanarbeit“ rundete den ersten Tag ab. Für die KoFaS war die Bundeskonferenz gleichzeitig die Abschlusskonferenz ihres Forschungs- und Praxisprojekts „Kicks für alle – Fußball. Fanszenen. Geschlechtervielfalt“, an dem sie seit 2015 gearbeitet hat.

Am zweiten Konferenztag stand das Thema „Umgang mit sexualisierter Gewalt“, das Prof. Dr. Mechthild Wolf von der Hochschule Landshut mit einem Impulsreferat einführte, im Mittelpunkt. Insbesondere die notwendige Sensibilisierung und der Umgang mit sexualisierter Gewalt prägte die Workshop-Arbeit im weiteren Verlauf der Konferenz. Passend zum Thema Vielfalt war den Teilnehmenden ein Besuch der Ausstellung Fan.Tastic Females, die die Vielfalt weiblicher Fans und Stadionbesucherinnen zeigt, über den gesamten Veranstaltungszeitraum möglich. Dieses Projekt ist eines von vielen, welche die DFL mit ihrem „Pool zur Förderung innovativer Fußball- und Fankultur“ (PFiFF) in den vergangenen fünf Jahren gefördert hat.