Zwei Männer mit Kopfhörern von hinten im Oberrang eines Stadions, auf ihren Jacken die Aufschrift "Team Barrierefrei"
Foto: DFL/Witters/Tim Groothuis

Was im Jahr 1999 als Pionierarbeit bei Bayer 04 Leverkusen begann, gehört mittlerweile in allen Stadien der Bundesliga und 2. Bundesliga, genauso wie in einigen Stadien der 3. Liga und Regionalligen zum Standard: Audiodeskriptive Live-Reportagen („Blindenreportagen“) werden durch speziell geschulte Reporterinnen und Reporter umgesetzt und ermöglichen unter anderem sehbehinderten und blinden Fans einen barrierearmen Zugang zum Stadionerlebnis.

Jährliches Treffen der Reporterinnen und Reporter zur Qualitätssicherung

Die DFL hat den Auf- und Ausbau des Netzwerks der zu großen Teilen ehrenamtlichen Reporterinnen und Reporter stets gefördert. So findet seit vielen Jahren ein jährliches Treffen statt, bei dem die Reporterinnen und Reporter verschiedene Schulungen und Weiterbildungen zur Qualitätssicherung ihrer Arbeit durchlaufen können.

Aufbau einer Expertise-Organisation

Schon im Jahr 2014 hat die DFL gemeinsam mit der Aktion Mensch eine entsprechende Kompetenzstelle aufgebaut. T_OHR, das Zentrum für Sehbehinderten- und Blindenreportage in Gesellschaft und Sport, befindet sich in der Trägerschaft der AWO Südwest gGmbH und fungiert als Anlauf- und Beratungsstelle für Clubs und Fans hinsichtlich des Ausbaus und der Förderung der Belange von sehbehinderten und blinden Menschen. In ihrer Verantwortung finden die Schulungen, Fort- und Weiterbildungsangebote statt.

Bekanntheitssteigerung und Verstetigung des Online-Angebots

Während der Corona-Pandemie war es den Clubs durch eine Sonderregelung möglich, die audiodeskriptive Livereportage ins Internet zu stellen und diese dort kostenfrei zu streamen. Dies führte nicht nur zu einer deutlichen Vergrößerung der Zugriffszahlen, sondern auch zu einer erheblichen Bekanntheitssteigerung sowie Verstetigung des Online-Angebots. Mittlerweile sind viele Reporterinnen und Reporter nicht nur während der Heimspiele, sondern sind auch während der Auswärtsspiele ihres Clubs am Mikrofon aktiv.

Austausch mit anderen Sportarten und Kulturverbänden

Zudem fördert die DFL in Kooperation mit T_OHR auch den Austausch mit weiteren Sportligen und -verbänden sowie kulturschaffenden Institutionen. Denn Teilhabe für sehbehinderte und blinde Fans soll möglichst überall gelingen, auch über die Grenzen des Fußballs hinaus. Hier haben sich mittlerweile viele Organisationen zusammengeschlossen und profitieren vom gegenseitigen Erfahrungsaustausch. Beispiele hierfür sind die Organisation der EHF Men’s EURO sowie die Zusammenarbeit mit den FISU World University Games.