Unsere Leistungszentren

Die meisten Talente vereint ein großes Ziel: Irgendwann in den Arenen der Bundesliga oder 2. Bundesliga für und gegen die besten Clubs Deutschlands zu spielen. Der Weg ist lang und steinig. Dennoch schaffen jedes Jahr mehrere Spieler den Sprung aus dem Nachwuchs- in den Lizenzbereich. In der Saison 2023/2024 feierten insgesamt 68 Spieler ihr Debüt, die zuvor ihre Ausbildung in den Leistungszentren absolviert haben.

Welche Stufen gibt es in der Nachwuchsförderung?
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- 2 A-Nationalmannschaften (Männer & Frauen)
- 36 Lizenzclubs (Bundesliga & 2. Bundesliga der Männer)
- 12 Vereine (Google Pixel Frauen-Bundesliga)
- 7 U-Nationalmannschaften (U15-U21 Junioren)
- 6 U-Nationalmannschaften (U15-U23 Juniorinnen)
- 58 Leistungszentren (U16-U23)
- 58 Leistungszentren (U12-U15)
- 39 Eliteschulen des Fußballs
- 21 Landesverbände
- circa 24.000 Vereine in Deutschland
- circa 497.000 Junioren (U15-U18)
- circa 1.479.000 Junioren (bis U14)
- circa 357.000 Mädchen (bis U16)

Welche Bereiche gibt es in einem Leistungszentrum?
Management
Fußball- ausbildung
Unterstützung
Diese Dreiteilung stellt eine grundsätzliche Struktur eines Leistungszentrums dar. Dabei kann die Organisationsstruktur je nach Club unterschiedlich ausgestaltet sein. Die verschiedenen Bereiche sind personell und inhaltlich eng miteinander verbunden.

Welche Voraussetzungen muss ein Leistungszentrum erfüllen?
Für die Lizenz eines Clubs zur Teilnahme an der Bundesliga und 2. Bundesliga ist es verpflichtend, ein Leistungszentrum zu errichten bzw. zu unterhalten
- Unterhalb der 2. Bundesliga kann man als Club der 3. Liga sowie als Regionalligist ein Leistungszentrum freiwillig durch den DFB anerkennen lassen. Dies geschieht unter den Mindestvoraussetzungen, die auch für die Clubs der 2. Bundesliga gelten
- Die Leistungszentren werden je nach Voraussetzungen lt. Richtlinien zur Errichtung und Unterhaltung eines Leistungszentrums in 3 Kategorien eingestuft
- KAT III ist Voraussetzung für die Anerkennung als Leistungszentrum
Grundlagen- bereich
Aufbau- bereich
Leistungs- bereich
Die Einteilung der Altersklassen in die drei Bereiche ist nicht zwingend vorgegeben und wird von jedem Leistungszentrum individuell definiert. So zählen einige Clubs ihre U11 beispielweise zum Aufbaubereich oder ihre U15 bereits zum Leistungsbereich. Die Anzahl der Mannschaften sowie die Anzahl der Spieler pro Altersklasse sind allerdings in den Richtlinien der Leistungszentren vorgegeben und zwingend einzuhalten:
Eigene Mannschaften oder Mannschaften in Kooperationsvereinen (unter bestimmten Bedingungen auch bis zur U13 möglich)
Eine Mannschaft pro Altersgruppe mit max. 20 Spielern inklusive Torhütern
Eine oder 2 Mannschaften mit max. 24 Spielern inklusive Torhütern (bei einer Mannschaft) oder mit max. 22 Spielern inklusive Torhütern (bei 2 Mannschaften)
Eine Mannschaft (optional) mit maximal 22 Spielern inklusive Torhütern (aber ohne Profis)
Über die Beschränkung hinaus können von einem Leistungszentrum bei bis zu vier Mannschaften insgesamt bis zu 4 weitere Spieler gemeldet werden (flexible Spieler). Wenn ein Leistungszentrum eine Mannschaft in der Altersklasse U23 betreibt, erhöht sich die Anzahl der flexiblen Spieler auf bis zu sechs, wobei zwei flexible Spieler erst ab den Altersklassen U17 und höher gemeldet werden dürfen.

Was müssen Eltern von Spielern im Leistungszentrum wissen?
Anfang 2024 haben DFB und DFL in Kooperation mit der Deutschen Sporthochschule Köln und dem Medienunternehmen philippka eine Broschüre für die Zielgruppe Eltern mit Kind im Leistungszentrum veröffentlicht. Die Broschüre soll Eltern darüber informieren, was ihr Kind und sie in einem Leistungszentrum eines Fußballclubs erwartet. Inhaltlich geht es unter anderem um die Altersstufen in der Nachwuchsförderung und deren Ausbildungsziele, die Vereinbarkeit von Schule und Leistungssport oder die Unterbringung von Spielern in Internaten bzw. bei Gasteltern. Auch Erfahrungsberichte von ehemaligen Spielern und Eltern, deren Söhne im Leistungszentrum gespielt haben, sind enthalten. Die Deutsche Sporthochschule Köln hat zudem aktuelle Erkenntnisse aus der Wissenschaft zu Themen wie der Rolle von Eltern, Wünsche und Erwartungen von Kindern oder Kommunikation mit Kindern und Trainer*innen aufbereitet. Im April 2025 erschien eine Neuauflage der Broschüre.
Die Broschüren zum Download
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Zur Saison 2019/2020 wurde der Bereich Leistungszentren als gemeinsames Aufgabengebiet von DFB/DFL neu strukturiert. Um die Clubs mit Leistungszentren in Deutschland bestmöglich zu unterstützen und zu entwickeln, wurden bereits bestehende Projekte und Maßnahmen um neue Bestandteile ergänzt und zu einem Qualitätsmanagementsystem zusammengeführt.
Dieses ganzheitliche und dynamische System soll die vielen verschiedenen Themenfelder in den Leistungszentren synchronisieren und die Weiterentwicklung in allen einzelnen Bereichen mit Wirksamkeit auf das große Ganze ermöglichen. Gemeinsam versuchen Verband, Liga und die Clubs die soziale Verantwortung gegenüber den heranwachsenden Talenten mit Blick auf schulische und berufliche Ausbildung, Persönlichkeitsentwicklung und Gesundheit mit der sportinhaltlichen Eliteförderung auf höchstem Niveau zu verbinden.
Der ergebnisorientierte Ansatz der Zertifizierung der Leistungszentren von 2007 bis 2019 basierte auf sehr vielen und für jeden Club gleichermaßen geltenden Kriterien. Der neue Ansatz beinhaltet weiterhin Mindestvoraussetzungen im Rahmen einer Lizenzierung, soll aber vor allem die individuelle Ausprägung jedes einzelnen Leistungszentrums stärken. Somit werden die Clubs in eine aktivere Rolle versetzt.
Das folgende Erklärvideo beschreibt die einzelnen Module, in denen DFB/DFL und Clubs zusammenarbeiten:

Was ist die Kommission "Leistungszentren"?
Die Kommission „Leistungszentren" ist eine von acht Kommissionen der DFL. Sie nimmt gegenüber dem DFL-Präsidium auf strategisch relevanten Feldern eine beratende Rolle ein. Die Kommission setzt sich zusammen aus Clubvertretern sowie aus Vertretern von DFB und DFL.
Ziele und Aufgaben der Kommission Leistungszentren
- Vorbereitung und Durchführung von Maßnahmen zur Förderung der sportlichen, wissenschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklung der Leistungszentren
- Evaluierung der Talentförderung in den Leistungszentren
- Steuerung sowie regelmäßige Evaluation des Qualitätsmanagementsystems für die Leistungszentren
- Schlichtungsstelle im Zusammenhang mit der Vereinbarung zum Schutz der Leistungszentren
- Schlichtungsstelle für alle Fragen der Leistungszentren
- Michael Bischoff (Karlsruher SC)
- Volker Kersting (1. FSV Mainz 05)
- Benjamin Liedtke (FC St. Pauli)
- Manfred Paula (TSV 1860 München)
- Alexander Richter (Eintracht Frankfurt)
- Jochen Sauer (FC Bayern München)
- Andreas Steiert (Sport-Club Freiburg)
- Michael Wiesinger (1. FC Nürnberg)
- Andreas Nagel (Direktor Sport & Nachwuchs)
- Ansgar Schwenken (Mitglied der Geschäftsleitung; Direktor Fußballangelegenheiten & Fans)
- Daniel Feld (Leiter Nachwuchs & Leistungszentren)
- Kai Krüger (Abteilungsleiter Trainer*innen)
- Claus Junginger (Leiter Talentförderung)
- Markus Hirte (Sportlicher Leiter Talentförderung)

Welche Meilensteine gab es in der Entwicklung der Leistungszentren?
Entstehung
Die Geschichte der Leistungszentren
Die enttäuschenden Ergebnisse der WM 1998 und die der EM 2000 waren der Grund für eine flächendeckende Strukturreform. Das erste Ergebnis: Ein Talentförderprogramm, das die Talente ab dem U12-Bereich fördern sollte. Gleichzeitig wurden alle 18 Bundesliga-Clubs durch das Lizenzierungsverfahren dazu verpflichtet, ein eigenes Leistungszentrum zu installieren, das ab 2002 dann auch für die Clubs der 2. Bundesliga voraussetzend war, um die Lizenz zu erhalten.
- Entscheidung zur Einführung von Leistungszentren als Voraussetzung für die Lizenzierung der Bundesliga-Clubs (2000/2001)
- Erste Sitzung der Kommission „Leistungszentren“ (2000/2001)
- Einführung von Leistungszentren in der Bundesliga (2001/2002)
- Einführung von Leistungszentren in der 2. Bundesliga (2002/2003)
Schule und Leistungssport
Sportlich und beruflich fördern
Weibliche und männliche Spitzentalente im Fußball sind einer permanenten Doppelbelastung ausgesetzt. Denn sie müssen zeit- und belastungsintensive sportliche Anforderungen mit der schulisch-beruflichen Ausbildung koordinieren. Nur so ist es möglich, auch jenseits der letztlich unsicheren Fußballkarriere eine chancenreiche berufliche Perspektive zu haben. Um den permanenten Spagat zwischen Schule und Fußball bestmöglich zu meistern, bilden seit 2006 die 'Eliteschulen des Fußballs' in ganz Deutschland ein flächendeckendes Netzwerk an speziellen Bildungs- und Fördereinrichtungen für Fußball-Talente.
- Stärkung der Verbindung von Schule und Sport - Einführung des DFB-Verbundsystems 'Eliteschule des Fußballs' (2006/2007)
Zertifizierung
Qualitätsentwicklung aller Leistungszentren
Die Einführung der Zertifizierung als klassisches Instrumentarium von Qualitätssicherung und -steigerung in Zusammenarbeit mit dem belgischen Unternehmen double pass war eine Erfolgsgeschichte für Clubs und Verbände. In 3-Jahres-Zyklen wurde das Instrument von 2007 bis 2019 immer wieder angepasst und weiterentwickelt. Das Resultat der Zertifizierung war ein in der Breite hohes Qualitätsniveau von Eliteförderung in den Leistungszentren.
- Zertifizierung der Leistungszentren (2007 bis 2019)
Vereinbarung
Gemeinsam stark
Die 'Vereinbarung zum Schutz und zur Förderung der Ausbildung in den Leistungszentren' besteht nunmehr ununterbrochen seit 2013. Ziel der Vereinbarung ist die Anerkennung der geleisteten, qualitativ hochwertigen Nachwuchsförderung innerhalb der Gruppe aller anerkannten Leistungszentren in Deutschland. Dabei geht es auch um die Akzeptanz der gemeinsam festgelegten Rahmenbedingungen. Die von allen Clubs unterzeichnete Vereinbarung regelt nicht nur den Spielerwechsel von einem Leistungszentrum in ein anderes, sondern ist auch ein starkes Signal aller Beteiligten, dass die Förderung der individuellen Ausbildung in allen Leistungszentren höchste Priorität genießt. Darüber hinaus dient die Vereinbarung allen Vereinen als Leitfaden und Kommunikationshilfe. Es geht darum, einen fairen Umgang zu garantieren.
- 'Vereinbarung zum Schutz und zur Förderung der Leistungszentren' (seit 2013)
Unterbringung
Hohe Standards bei der Unterbringung
Bei der Unterbringung von Spielern im eigenen Internat, über Gasteltern oder über Kooperationspartner gibt es festgelegte Regularien. Über die Zertifizierung der Unterbringung von Spielern bekommen die Clubs eine inhaltliche Unterstützung sowie eine Überprüfung auf Rechtssicherheit. Dieses Zertifizierungsverfahren wird seit der Saison 2014/2015 gemeinsam mit dem Unternehmen DQS durchgeführt, um die Unterbringung der Talente auf den höchstmöglichen Standard zu bringen.
- Zertifizierung der Unterbringung (seit 2014/2015)
Qualitätsmanagement
Neue Wege
Um die Rahmenbedingungen für die Ausbildung und Förderung von Talenten in den Leistungszentren zu optimieren, führten DFB und DFL zur Saison 2019/2020 eine neue Methodik zur Analyse, Qualitätssicherung und Weiterentwicklung von Leistungszentren ein. Damit werden alle Fördermaßnahmen rund um die Leistungszentren in einem ganzheitlichen Ansatz optimal aufeinander abgestimmt.
- Neuausrichtung der Zusammenarbeit & Unterstützung der Leistungszentren mit und durch DFB/DFL (Qualitätsmanagementsystem, seit 2019/2020)