Persönliche Erklärung von DFL-Präsident Dr. Reinhard Rauball: „Ich möchte ein bestelltes Feld hinterlassen“
10.09.2018 – Im Zuge der heutigen Sitzung des Präsidiums des DFL Deutsche Fußball Liga e.V. gab DFL-Präsident Dr. Reinhard Rauball folgende persönliche Erklärung ab:
„Im kommenden Jahr werde ich zwölf Jahre als Präsident an der Spitze der DFL stehen. Gemeinsam mit den Clubs, ihren Vertretern in den Gremien und der DFL-GmbH konnte einiges im Sinne des deutschen Profi-Fußballs erreicht werden. Fakt ist aber genauso: Aktuell stehen Bundesliga und 2. Bundesliga vor bedeutenden Weichenstellungen – mit Blick auf die sportliche und wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich, aber auch in Bezug auf das Verhältnis der Clubs und der beiden Ligen untereinander. Die Welt um uns herum hat sich verändert. Wir müssen daher als DFL einiges für uns selbst neu definieren. Dazu gehört auch die Frage: Was ist der beste organisatorische Rahmen, die richtige Struktur für die DFL und ihre Gremien?
Vor diesem Hintergrund habe ich bereits im April dieses Jahres das Gespräch mit meinen beiden Stellvertretern Peter Peters und Helmut Hack gesucht. Gemeinsam sind wir überzeugt davon, dass der DFL e.V. als Zusammenschluss der 36 Clubs eine neue zeitgemäße Organisationsform benötigt. Der Wunsch der Clubs nach Teilhabe ist in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen. Gleichzeitig haben Bundesliga und 2. Bundesliga zunehmend individuelle Interessen entwickelt. Beides gilt es zu berücksichtigen, ohne das bewährte Prinzip der Solidarität aufzugeben.
Bei diesen Überlegungen geht es ganz konkret auch um die Rolle des DFL-Präsidenten als ‚oberster Repräsentant‘ – eine Rolle, die aus meiner Sicht angesichts der Vielzahl an unterschiedlichen Aufgaben, Interessen, Ansprüchen und Wünschen kaum mehr von einer Person ausfüllbar ist. Für die DFL muss gelten: Strukturen und Kompetenzen richten sich konsequent an den Herausforderungen der Zukunft aus, nicht an Satzungen von gestern und erst recht nicht an einzelnen Personen.
Über diese Gedanken in Bezug auf eine Strukturreform haben wir in den vergangenen Wochen auch mit den Club-Vertretern in den DFL-Gremien gesprochen. Um zur DFL-Generalversammlung im August 2019 ein Zukunftsmodell mit Leben zu füllen, ist es erforderlich, dass nun die Clubs über Veränderungen diskutieren und entsprechende Beschlüsse möglichst bis Ende des Jahres fassen. Die DFL-GmbH ist davon im Übrigen unberührt. Mein Ziel ist es, diesen Prozess zum optimalen Ergebnis im Sinne aller 36 Clubs zu führen.
Nach intensiven Überlegungen habe ich mich entschieden, im kommenden Sommer nicht erneut für ein Amt bei der DFL zur Verfügung zu stehen. Wenn der Weg in die Zukunft bereitet ist, ist es nur folgerichtig, dass ab diesem Zeitpunkt auch Jüngere in einer neuen DFL-Struktur Führung und Verantwortung übernehmen. Über diese Entscheidung habe ich die Kollegen im DFL-Präsidium am heutigen Tage informiert. Mein Entschluss bezieht sich ausschließlich auf meine Tätigkeit bei der DFL und nicht auf meine Zukunft bei Borussia Dortmund.
Bis zur DFL-Generalversammlung 2019 werde ich selbstverständlich dem Auftrag der Clubs weiterhin mit vollem Einsatz nachkommen. Ich möchte ein bestelltes Feld hinterlassen.“