Mit Unterstützung der DFL: Studie zur Zukunft der Medienproduktion im Sport veröffentlicht
22.03.2023 – Der Report „Top Tier Sports Product and its Production in 2030“, der auf einer Studie der WHU – Otto Beisheim School of Management basiert und durch die DFL Deutsche Fußball Liga sowie AWS Amazon Web Services unterstützt wurde, ist heute veröffentlicht worden. Das gut 40-seitige englischsprachige Werk umfasst die Einschätzungen von 99 internationalen Expertinnen und Experten zur Medienproduktion und der Mediennutzung im Sport im Jahr 2030.
Einige Kern-Erkenntnisse der Studie:
- Erwartet wird ein klarer Trend hin zur weiteren Personalisierung. Laut Einschätzung von Expertinnen und Experten wird die Möglichkeit, selbst Einfluss auf die angezeigten Inhalte zu nehmen, vor allem vom jüngeren Publikum im Jahr 2030 gegenüber passivem Medienkonsum bevorzugt sein.
- Algorithmen werden dazu beitragen, Sportübertragungen entlang von individuellen Präferenzen automatisiert auf die Inhalte zu fokussieren, die bei der einzelnen Zuschauerin bzw. dem einzelnen Zuschauer auf Interesse stoßen.
- Künstliche Intelligenz wird eine wesentliche Rolle in der Medienproduktion einnehmen, unter anderem durch die automatisierte Steuerung von Kameras. Auch die Planung einer effizienten Logistik und eine immer stärker ortsunabhängige, dezentrale Produktion werden durch zunehmende Digitalisierung und Automatisierung möglich.
- Die Einbindung von Live-Daten wird immer wichtiger – vor allem, wenn diese kontextbezogen zur Verfügung und verständlich dargestellt werden sowie individuelle Interessen bedienen.
- Es wird eine Zunahme des mobilen Konsums erwartet, damit einhergehend – speziell bei short-form content mit einer Video-Länge bis maximal 30 Sekunden – eine größere Nachfrage nach vertikalen („9:16“) Formaten, was wiederum einen direkten Einfluss auf die verwendeten Kameras in der Produktion haben wird.
- Virtuelle Welten werden weiter an Relevanz gewinnen – bis 2030 wird ein steigender Anteil an Zuschauerinnen und Zuschauern Sportübertragungen in einer rein virtuellen Umgebung erleben wollen. Besonders die jüngeren Generationen möchten vor allem durch immersive Sportübertragungen immer näher an das Geschehen heranrücken.
Hintergrund der Studie
Das Center for Sports and Management (CSM) der WHU hat für die Studie die Delphi-Methode verwendet: Anhand systematischer Befragungen wurden die Meinungen der Expertinnen und Experten zu 25 Zukunftsthesen, so genannte Projektionen, ausgewertet. Die Befragten stammen aus den Bereichen Medien und Produktion, Sportverbände, Vereine und Ligen, Sportberatung und Technologie.
„Die Spiele der Bundesliga und 2. Bundesliga gehören zu den wertvollsten Medieninhalten Deutschlands.“
Dr. Steffen Merkel, Mitglied der Geschäftsleitung der DFL GmbH und Direktor Audiovisuelle Rechte
Prof. Dr. Sascha L. Schmidt, Lehrstuhlinhaber und akademischer Leiter des CSM und einer der Autoren der Studie, zieht folgendes Fazit: „Gesellschaftliche Veränderungen und technische Neuerungen dürften künftig das Medienprodukt Spitzensport in erheblichem Umfang beeinflussen. Der Trend geht klar in Richtung einer aktiveren Steuerung und Vertiefung des Sporterlebnisses durch die Zuschauenden. Die Produktion selbst und ihre Logistik werden durch Künstliche Intelligenz stärker automatisiert und ressourcensparender.“
Für die DFL, die die Studie finanziell und durch Beisteuern ihrer Expertise unterstützt hat, sind deren Erkenntnisse von großem Interesse. Dr. Steffen Merkel, Mitglied der Geschäftsleitung der DFL GmbH und Direktor Audiovisuelle Rechte, erläutert: „Die Spiele der Bundesliga und 2. Bundesliga gehören zu den wertvollsten Medieninhalten Deutschlands. Wir müssen unsere medialen Angebote und deren Produktion ständig weiterentwickeln und um zusätzliche Möglichkeiten ergänzen, um den Wünschen der Fußballfans sowie unserer Partner gerecht zu werden. Die neue WHU-Studie gibt uns wertvolle Impulse für die Gestaltung hochwertiger, zeitgemäßer und erfolgreicher Medienangebote für alle Generationen. Sie belegt auch, dass wir unseren Fokus auf die richtigen Innovationsfelder legen, denn an vielem, was die Studie für die Zukunft vorhersagt, arbeiten wir bereits sehr konkret.“
Hier geht es zur Studie:
Hier findet sich die Veröffentlichung der WHU – Otto Beisheim School of Management zur Studie.